Mercedes-Benz hat 2006 die gesamte SL-Klasse aufgefrischt und den SL65 als Anwärter auf den schnellsten Raketenwerfer auf Rädern der Welt vorgestellt.
Manchmal stellt sich unter Petrolheads die Frage, wie viel Leistung zu viel Leistung ist. Der SL65 AMG hatte darauf die Antwort und bewies, dass 612 PS zu viel waren. Erwähnenswert ist, dass der Autobauer das Motordrehmoment auf 1000 Nm (738 lb-ft) begrenzen musste, weil das Getriebe nicht mehr bewältigen konnte. Was die Reifen betrifft, konnten sie mit diesem monströsen V-12-Motor mit zwei Turboladern nicht mithalten, der übrigens zu schwer für den Roadster war.
Die AMG-Version von 2006 wies ein einzigartiges Design für die vordere Stoßstange mit einem breiten, A-förmigen Kühlergrill an der Schürze auf. Von den Seiten zeigte der Roadster seine 19-Zoll-Leichtmetallräder im Fünf-Doppelspeichen-Design. Im Heck ragte ein Vierrohr-Auspuff mit ovalen Rohren durch den Heckdiffusor unter dem Stoßfänger. Wie der Rest des SL Range, der 65 AMG trug die aufgefrischten Rücklichter mit breiteren, geräucherten Rückfahrscheinwerfern.
Im Inneren musste der Besitzer sehen, warum er für einen SL320 mehr als das Doppelte bezahlte. Der Autobauer installierte ein luxuriöses und dennoch sportliches Interieur mit hochgepolsterten Sitzen und weißen Zifferblättern im Kombiinstrument. Seltsamerweise sah das Lenkrad für den Preis des Autos zu langweilig aus. Zwei weiße Noppen an den oberen Speichen zeigten dem Fahrer, wo er drücken musste, um die Gänge zu wechseln. Ein Satz Kohlefaserverkleidungen schmückte den Mittelstapel und die Mittelkonsole.
Der SL65 AMG war zwar etwas schneller als der SL600, verfügte aber über größere Bremsen mit Sechskolben-Bremssätteln vorne und vier hinten. Das Fünfgang-Automatikgetriebe konnte das enorme Drehmoment kaum bewältigen, während die 285/30 R19-Hinterreifen einfach zu schmal waren.